Samstag, 15. September 2007

Historienbilder im Zeitalter der Massenmedien - Einleitung

Diego Velazquez, Die Übergabe von Breda, 1635

Grundsätzliche Bemerkungen (Bitte unbedingt lesen):

Edward Kienholz, Das tragbare Kriegerdenkmal, 1968

Pablo Picasso, Guernica, 1937


Über Jahrhunderte gehörte es zu den Aufgaben des Künstlers, wichtige geschichtliche Ereignisse (z.B. Schlachten und Krönungen) in Bildern wiederzugeben. Solche Darstellungen zählen zu den Gattungen der Historienmalerei. Seit dem späten 19. Jahrhundert übernimmt die Fotografie fast vollständig die Aufgabe, Zeitgeschichte zu dokumentieren. Trotzdem finden sich bis heute immer wieder Künstler, die sich (auch ohne Auftrag) mit historischen oder aktuellen Ereignissen auseinander setzen. (...) (1)
Das Besondere an vielen dieser neueren Werke ist, dass sie aus aktuellem Anlass gestaltet worden sind, aber dann im Verlauf der Geschichte selbst zu historischen Dokumenten werden. Dabei stellt sich die Frage nach der Wichtigkeit, historische Ereignisse mit den Mitteln der Kunst abzubilden. Bei jedem Werk lässt sich eine spezielle künstlerische Brechung beobachten, die aus dem Stil des Künstlers und seiner Zeit zu begründen ist. Die Bedeutsamkeit der Künstlerpersönlichkeit wiederum ist Bedingung für den Rang eines Kunstwerkes. Die Herausarbeitung der jeweiligen Merkmale ist die Aufgabe der Kunstrezeption im Sinne einer kunstgeschichtlichen Bestimmung.
(1) in: Kunst entdecken, Band 3, Hrsg. Dietrich Grünewald, Cornelsen Verlag, Berlin 1994, S. 66


Albrecht Altdorfer, Die Alexanderschlacht, 1528

Giotto, Bethlemeinischer Kindermord, 1305

Pablo Picasso, Guernica mit Publikum

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